Vincent Lindon (* 15. Juli 1959 in Boulogne-Billancourt, Département Hauts-de-Seine bei Paris, Frankreich) ist ein französischer Filmschauspieler.
Leben und Laufbahn
Vincent Lindon ist der Sohn eines Verlegers. Er studierte 1979 zehn Monate in New York Musik und kehrte anschließend nach Frankreich zurück, um sich der Schauspielerei zuzuwenden. 1981 ging er als Regisseur mit dem Komiker Coluche auf eine landesweite Bühnentournee; zwei Jahre später gab er sein Debüt als Schauspieler in einem Kinofilm. Nach anfänglich kleinen Rollen baute er sich während der 1990er Jahre stetig eine Karriere auf. In recht unterschiedlichen Geschichten (Dramen, Melodramen, Komödien, Krimis) spielte er vor allem „ganze Kerle“, die meist männlich-herb, doch auch mit verletzlichen Seiten ausgestattet waren. Zu seinen Filmpartnern zählten französische Leinwandstars von Yves Montand über Alain Delon bis hin zu Stéphane Audran, Sophie Marceau und Catherine Deneuve.
Im Jahr 1989 erhielt Vincent Lindon den Patrick-Dewaere-Preis, der an vielversprechende Nachwuchsschauspieler verliehen wurde. Mehrfach wurde er für den César nominiert und schließlich 2016 für seine Darstellung eines Langzeitarbeitslosen in Stéphane Brizés Der Wert des Menschen als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Für diese Rolle hatte er bereits im Jahr zuvor den Darstellerpreis der Filmfestspiele von Cannes gewonnen.
Im Jahr 2022 wurde Lindon zum Jurypräsidenten der 75. Filmfestspiele von Cannes berufen. Im Vorjahr hatte er die männliche Hauptrolle in Julia Ducournaus Spielfilm Titane gespielt, der in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde.
Lindon war in den 1980er Jahren mit Claude Chirac, der Tochter des späteren französischen Präsidenten Jacques Chirac, und von 1990 bis 1995 mit Caroline von Monaco liiert. 1998 heiratete er die französische Schauspielerin Sandrine Kiberlain, von der er mittlerweile getrennt lebt. Er hat zwei Kinder.
2022 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) berufen, die alljährlich die Oscars vergibt. Zwei Jahre später gewann er den Darstellerpreis des Filmfestivals von Venedig 2024 für seine Hauptrolle in dem Drama Jouer avec le feu.
Filmografie (Auswahl)
Auszeichnungen
- 1989: Prix Jean Gabin
- 1993: César-Nominierung, Bester Hauptdarsteller, für Die Krise
- 2000: César-Nominierung, Bester Hauptdarsteller, für Alles für die Firma
- 2007: Chlotrudis Award, Bester Hauptdarsteller, für Der Schnurrbart
- 2008: César-Nominierung, Bester Hauptdarsteller, für Ceux qui restent
- 2008: Nominierung Globe de Cristal, Bester Schauspieler, für Ceux qui restent
- 2010: César-Nominierung, Bester Hauptdarsteller, für Welcome
- 2010: Nominierung Globe de cristal, Bester Schauspieler, für Welcome
- 2010: Europäisches Silbernes Band des Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani für Welcome
- 2013: Nominierung Globe de Cristal, Bester Schauspieler, für Der letzte Frühling
- 2015: Preis als Bester Darsteller, Internationale Filmfestspiele von Cannes 2015, für Der Wert des Menschen
- 2015: Nominierung Europäischer Filmpreis, Europäischer Schauspieler, für Der Wert des Menschen
- 2015: Silberner Pfau, International Film Festival of India, für Der Wert des Menschen
- 2016: César, Bester Hauptdarsteller, für Der Wert des Menschen
- 2016: Magritte-Ehrenpreis
- 2024: Filmfestivals von Venedig, Coppa Volpi – Bester Darsteller, für Jouer avec le feu
Weblinks
- Vincent Lindon bei IMDb
Einzelnachweise




