Die 1. Kavallerie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.
Geschichte
Die 1. Kavallerie-Brigade wurde im März 1816 als Kavallerie-Brigade der Truppen-Brigade in Königsberg aufgestellt und am 22. Dezember 1819 in 1. Kavallerie-Brigade umbenannt. Von 1820 bis 1885 war sie Teil der 1. Division, die dem I. Armee-Korps in Königsberg zugeordnet war. Von 1885 bis 1890 gehörte sie zur Kavallerie-Division des I.Armee-Korps. Mit Kriegsbeginn im August 1914 wurde die Brigade bis zum 3. Oktober 1916 der 1. Kavallerie-Division unterstellt und operierte dann bis zum 13. Oktober 1916 eigenständig, bis sie Divisionsstab der 3. Kavallerie-Division wurde. Nach deren Auflösung Anfang November 1916 wurde sie Brigadestab der Siebenbürger-Kavallerie-Brigade und am 1. Juni 1917 in die 7. Königlich Bayerische Kavallerie-Brigade integriert. Dieser Verband war bis zum 18. Februar 1918 der 2. Kavallerie-Division unterstellt, bis sie Teil der 303. Infanterie-Division wurde.
Gliederung
- 1820 bis 1851
3. Kürassier-Regiment (1. Ostpreußisches) und 1. Dragoner-Regiment (Litthauisches)
- 1852 bis 1859
Wie vor, zusätzlich 3. schweres Landwehr-Reiter-Regiment und 1. Landwehr-Dragoner-Regiment
- 1860 bis 1867
Wie vor, zusätzlich Litthauisches Ulanen-Regiment Nr. 12
- 1868 bis 1888
Kürassier-Regiment „Graf Wrangel“ (Ostpreußisches) Nr. 3, Dragoner-Regiment „Prinz Albrecht von Preußen“ (Litthauisches) Nr. 1 und Litthauisches Ulanen-Regiment Nr. 12
- 1889 bis 1890
Ostpreußisches Kürassier-Regiment Nr. 3 Graf Wrangel, Dragoner-Regiment Prinz Albrecht von Preußen (Litthauisches) Nr. 1, Ostpreußisches Ulanen-Regiment Nr. 8, Litthauisches Ulanen-Regiment Nr. 12
- 1890 bis 1914
Wie vor, ohne Ulanen-Regimenter
- Kriegsgliederung bei Mobilmachung 1914
Wie vor, zusätzlich vom 19. März 1918 bis 21. November 1918 Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 124
- Kriegsgliederung am 20. Februar 1918
Wie vor, zusätzlich Landsturm-Infanterie-Bataillon, 6. Landsturm-Infanterie-Bataillon Gotha, 10.Landsturm-Infanterie-Bataillon Leipzig, 6.bayerisches Landsturm-Infanterie-Bataillon München, 2. bayerisches Landsturm-Infanterie-Bataillon Mindelheim
Deutscher Krieg 1866
Im Krieg Preußens gegen das Kaisertum Österreich wurde die Brigade mobilisiert, kam jedoch unter dem Befehl von General Emil von Frankenberg und Ludwigsdorf nicht zu nennenswerten Einsätzen.
Deutsch-Französischer Krieg 1870/1871
Mit Beginn des Krieges gegen Frankreich übernahm General August von Baumgarth das Kommando über die Brigade und führte sie in den Schlachten bei Vionville, Gravelotte und Beaune-la-Rolande sowie in den Gefechten bei Sevigny, Galette, Saint Amand, Villeporcher, Château-Renault Schlachten bei Beaumont, Sedan, Orléans, Beaugency-Cravant, Le Mans und den Gefechten bei Petit Bicêtre, Marolles, Artanay, Coulmiers, Meung, Vendôme und Coulommiers.
Erster Weltkrieg
Die Brigade kämpfte im Verband der 1. Kavallerie-Division bis zum 3. Oktober 1916 an der Ostfront und wurde danach Divisionsstab der 3. Kavallerie-Division. Als diese am 31. August 1916 zum „Korps Schmettow“ umgebildet und am 2. November 1916 offiziell aufgelöst wurde, fungierte sie von Anfang November 1916 an als Brigadestab der Siebenbürger-Kavallerie-Brigade, bis sie am 1. Juni 1917 in die 7. Königlich Bayerische Kavallerie-Brigade integriert wurde. Dieser Verband war bis zum 18. Februar 1918 der 2. Kavallerie-Division unterstellt. Bis zum Kriegsende war die 1. Kavallerie-Brigade Teil der 303. Infanterie-Division. Die Brigade stand unter dem Kommando des Generals Otto von Preinitzer. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Kampfgeschehen der 1. Kavallerie-Division, Kampfgeschehen der 3. Kavallerie-Division und Kampfgeschehen der 303. Infanterie-Division
Brigadekommandeure
Literatur
- Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
- Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778
Einzelnachweise
Weblinks




