Verbum Domini (dt.: Das Wort des Herrn) ist der Titel eines von Papst Benedikt XVI. verfassten Nachsynodalen Apostolischen Schreibens vom 30. September 2010, das in Form einer Exhortation veröffentlicht und am 11. November desselben Jahres vorgestellt wurde. Es befasst sich mit dem „Wort Gottes in Leben und Sendung der Kirche“ und fasst die Ergebnisse der 12. Ordentlichen Bischofssynode, die vom 5. bis 23. Oktober 2008 zu diesem Thema in Rom tagte, zusammen.

Gliederung

Das Schreiben gliedert sich in drei Hauptteile:

I. Verbum Dei („Das Wort Gottes“)

II. Verbum in Ecclesia („Das Wort in der Kirche“)

III. Verbum Mundo („Das Wort Gottes verkünden“)

Beschreibung

Das nachsynodale Apostolische Schreiben „Verbum Domini“ (VD) umfasst 220 Seiten und ist die Zusammenfassung von einem Monat Sitzungsarbeit der Bischofssynode. Die Synode definiert ihre Arbeit als einen Beitrag neue Impulse zu geben, Missstände anzusprechen und Perspektiven aufzuzeichnen.

„Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit“ heißt es im Ersten Petrusbrief 1,25 und dieser Satz schließt die Erklärung über den „Weg zum Glauben“ (Erster Petrusbrief 1,13-25 ) ab. Dieser Satz ist der Leitgedanke dieses nachsynodalen Schreibens, der in der ersten Hälfte das „Wort Gottes“ erwähnt und in der zweiten Hälfte auf den „ewigen Bestand“ Bezug nimmt. Der Papst möchte diese Grundgedanken für eine Wiederentdeckung des göttlichen Wortes verstanden wissen. Er erinnert die Gläubigen an eine persönliche und gemeinschaftliche Begegnung mit Christus. Er weist auf die Worte des Lebens und fordert die Menschen auf das Wort Gottes neu zu entdecken und zu verkünden.

Zielsetzungen

Die Bischofssynode bekräftige, dass die Heilige Schrift niemals durch andere Texte ersetzt werden dürfe und bekräftige damit den zweiten Satzteil …„bleibt in Ewigkeit“. Die Synodenteilnehmer formulieren ihr oberstes Ziel wie folgt:

Papst Benedikt XVI. formuliert seine Ziele als eine Bitte an alle Menschen, wenn er schreibt:

Kernsätze

Auf der Grundlage des Ersten Petrusbriefes weitet der Papst seine Gedanken aus und erinnert an weitere Worte aus der Bibel. Er nimmt Bezug darauf, dass es „Worte des ewigen Lebens“ (Johannes 6,68 ) seien, die dem Menschen von heute den Zugang zu Gott wieder öffnen sollen. Im weitesten Sinne forderte Benedikt XVI. die Gläubigen auf durch die „Worte der Heiligen Schrift“ in einen neuen Dialog mit Gott zu treten. Denn Gott gibt sich im Dialog zu erkennen. Und wenn der Apostel Johannes sagt „Gott ist die Liebe“ (Erster Johannesbrief 4,16 ) dann kennzeichnet er das christliche Gottesbild und das Bild des Menschen.

Hieraus leitet der Papst ab, dass der, der das göttliche Wort kennt auch die Bedeutung eines jeden Geschöpfes erkennt. Das bedeute auch, dass sich Besitz, Genuss und Macht als unfähig erweisen würden, das tiefe Verlangen nach Liebe zu stillen, denn im Lobgesang auf Gottes Wort (Psalm 119,1 ) heißt es: „Herr, dein Wort bleibt auf ewig, es steht fest wie der Himmel“ (Psalm 119,89 ). Der Sinn des Heiligen Wortes, so schreibt er weiter, kann aber nicht ohne das Wirken des Heiligen Geistes erfasst werden. Aber, so warnt der Papst, der biblische Text sei nicht vom Heiligen Geist diktiert worden, sondern die Schrift sei in einer Sprache und Stil geschrieben worden, die durch die jeweilige Epoche bedingt war. Die Auslegung der Heiligen Schrift richte sich somit an der fundamentalen Auslegung im Glauben aus. Die Inspiration sei schließlich das Schlüsselwort zum Zugang um das Geschehen in menschliche Worte zu fassen. In Ergänzung hierzu erinnerte er an die, vom Zweiten Vatikanischen Konzil festgelegten, drei grundlegenden Kriterien, die dazu dienen, die göttliche Dimension der Bibel zu berücksichtigen:

1) Auslegung des Textes mit Rücksicht auf die Einheit der ganzen Schrift – dies wird heute oft kanonische Exegese genannt,

2) Berücksichtigung der lebendigen Überlieferung der Gesamtkirche, und schließlich

3) Beachtung der Analogie des Glaubens.

Literatur

  • Thorsten Paprotny: Das Wort Gottes – das Herz des christlichen Lebens. Überlegungen zum Nachsynodalen und Apostolischen Schreiben „Verbum Domini“ von Papst Benedikt XVI. In: Theologisches, Jg. 54 (2024), Sp. 157–166 und 213–220.
  • Franz Prosinger: Das Apostolische Schreiben Papst Benedikts XVI. „Verbum Domini“. In: Theologisches, Jg. 41 (2011), Sp. 83–92.

Einzelnachweise

Weblinks

  • Text des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens »Verbum Domini« (latein.; PDF; 685 kB)
  • Text des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens »Verbum Domini« (deutsch; PDF; 616 kB)

Apostolisches Schreiben in Form eines Motu Proprio. Vos estis lux mundi

Verbum Domini PDF Bible Catholic Church

VERBUM DOMINI by San Pablo Ediciones Venezuela Issuu

Verbum Domini Paulinas México

Verbum Domini Nachsynodales Apostolisches Schreiben